Podiumsdiskussion „FAIRänderung.JETZT!“: Professor Beckmann diskutierte gemeinsam mit Vandana Shiva und Renate Künast die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftssystems
FAIRänderung.JETZT! – Zukunftsfähig Wirtschaften, aber wie?
Am vergangenen Mittwoch (14.02.2018) war Professor Beckmann als Diskutant auf der Veranstaltung „FAIRänderung.JETZT! – Zukunftsfähig Wirtschaften, aber wie?“ vertreten. Die Podiumsdiskussion bildete den Auftakt der BIOFACH, der Fachmesse für biologische Produkte in Nürnberg.
Gemeinsam mit der indischen Umwelt- und Bürgerrechtsaktivistin Vandana Shiva und Renate Künast (Mitglied des Bundestags für Bündnis 90/Die Grünen) diskutierte Professor Beckmann, wie eine faire Transformation unseres Wirtschaftssystems gelingen kann und welche Rolle Unternehmen dabei zukommt. In kurzen Impulsvorträgen stellten die drei ReferentInnen zunächst ihre Perspektiven hinsichtlich einer notwendigen Transformation für nachhaltiges Wirtschaften dar. Die Trägerin des Alternativen Nobelpreises, Vandana Shiva, betonte insbesondere die Macht und Verantwortung jedes einzelnen Menschen als VerbraucherIn und appellierte an eine neue Form der partizipativen Demokratie, die monopolistischen Großkonzernen die Stirn bieten kann. Dabei hob sie die Bedeutung von Freiheit und Demokratie als Bindeglieder zwischen einzelnen Bewegungen, etwa der 99%-Bewegung und der bioaktiven Bewegung für eine neue Form der biologischen Landwirtschaft, hervor.
Professor Beckmann zeichnete ein differenzierteres Bild von Unternehmen und Wettbewerb. Dabei hob er insbesondere die Unterscheidung von Zielen und Mitteln hervor. Ihm zu Folge besteht auf der Ebene der Ziele, etwa im Hinblick auf eine Welt ohne Krieg und Hunger, weitestgehend Einigkeit. Uneins ist man hingegen häufig bezüglich der Wahl adäquater Mittel, um jene Ziele zu erreichen. Professor Beckmann zufolge kommt dem Wettbewerb in diesem Kontext eine ambivalente Rolle zu. Wettbewerb soll hierbei nicht als Selbstzweck verstanden werden, sondern kann unter geeigneten gesellschaftlichen und staatlichen Rahmenbedingungen helfen, die gemeinsamen Ziele zu erreichen.
Im Anschluss ging Renate Künast auf die politischen Gestaltungsmöglichkeiten ein, um eine Transformation zu einer fairen und nachhaltigen Wirtschaft zu erreichen. Dabei betonte sie die Ambivalenz politischer Lobbyarbeit und plädierte für weitreichende gesetzliche Anreize als zentrales Element einer fairen Transformation. Insbesondere öffentliche Ausschreibungen mit einem Milliardenvolumen könnten durch nachhaltigkeitsbezogene Vorgaben einen wichtigen Hebel zu einer Transformation darstellen. Auf die einzelnen Impulsvorträge folgte eine Diskussion zwischen Vandana Shiva, Renate Künast und Professor Markus Beckmann, die auch Fragen aus dem Publikum einbezog.
An dieser Stelle danken wir den zahlreichen Gästen für ihre Teilnahme sowie dem Verein BLUEPINGU und insbesondere Frank Braun für die Organisation der Podiumsdiskussion.